Toto-Pokal: RSV unterliegt knapp
Etwa 180 Zuschauerinnen und Zuschauer kamen gestern in den Genuss von 90 Minuten Pokalfight: Die ersten 45 Minuten gingen zwar klar an den 1. FV Uffenheim, in der zweiten Halbzeit ackerte sich unsere Mannschaft zurück ins Spiel und brachte den Bezirksligisten ein ums andere Mal in die Bredouille.
RSV Sugenheim – 1. FV Uffenheim: 0:2
Torschützen:
9. Minute, 0:1, Hamed Naim
40. Minute, 0:2, Hamed Naim
Erste Halbzeit: Uffenheim beherrscht das Spiel
Der Anfang der Partie verlief erwartungsgemäß: Die Gäste aus Uffenheim ließen ein paar Minuten den Ball in der eigenen Abwehrreihe hin und her pendeln, spielten sich ab und zu in die RSV-Hälfte und testeten, wie gut unsere Erste Mannschaft mithält. Das Ergebnis: Die ersten acht Minuten ganz gut, doch dann kam der Uffenheimer Spielmacher Hamed Naim kurz vor dem RSV-Strafraum relativ frei zum Abschluss. Das genügte dem Mittelfeldstrategen schon, um einen äußerst platzierten Schuss flach und direkt neben den Pfosten ins RSV Netz zu bugsieren. Keeper Lukas Kellermann machte sich lang und länger, konnte den Ball aber nicht mehr entscheidend abwehren.
Unter den Fans wurden zu diesem Zeitpunkt schon bange Blicke ausgetauscht: Nach acht Minuten schon 0:1 hinten – ob das ein bitter Abend werden könnte? Entsprechend beruhigend war es zu sehen, dass sich unsere Erste Mannschaft von dem frühen Rückstand gar nicht stressen ließ: Die Uffenheimer schoben sich weiterhin den Ball in den ungefährlichen Räumen des Feldes hin und her und versuchte, Lücken in der RSV-Abwehr zu finden. Unsere Mannschaft erwiderte das mit eiserner taktischer Disziplin und heftiger Laufarbeit, sodass bis zum Ende der ersten Halbzeit nur noch wenige nennenswerte Chancen für die Gäste entstanden. Für unser Team nur leider auch nicht. Immer wieder rannten unsere Offensivkräfte zwar an, um die Uffenheimer Abwehrspieler unter Druck zu setzen, die befreiten sich jedoch jedes Mal mit beeindruckender Coolness.
Kurz vor der Halbzeitpause bekam der FSV einen Freistoß in aussichtsreicher Position zugesprochen. Spielmacher Hamed Naim trat an. Der kraftvoll getretene Schuss streifte die Mauer, nahm eine arg krumme Flugbahn und schlug dadurch für RSV-Keeper Kellermann unhaltbar im langen Eck ein. Ein bitterer Nackenschlag kurz vor Ende der ersten Hälfte.
Zweite Halbzeit: Sugenheim wie ausgewechselt
Egal welche Worte Spielertrainer Patrick Gnebner in der Kabine gefunden hat – sie scheinen Wirkung gezeigt zu haben. Nach Wiederanpfiff kam der RSV mit einer ganz anderen Körpersprache auf den Platz: Statt „nur“ diszipliniert auf die Ballstafetten der Uffenheimer zu reagieren, griffen die Sugenheimer jetzt aktiv ins Geschehen ein. Immer wieder zwangen die Männer in Rot die Gäste in intensive Zweikämpfe – und entschieden einen deutlich höheren Anteil davon für sich. Auch die eigenen Angriffsbemühungen forcierten die Sugenheimer jetzt, direkt in der 50. Minute landete ein Fernschuss durch Elias Hübner krachend am Pfosten.
Natürlich ergaben sich dadurch jetzt auch mehr Räume für die Uffenheimer Offensivspieler. Der Einsatz und die Laufbereitschaft unserer Außenbahnspieler sowie die gewohnt Sattelfeste zentrale Verteidigung liesen allerdings keine nennenswerte Großchancen der Gäste zu. Erst gegen Ende der Partie tauchten FSV-Stürmer wieder vereinzelt im Strafraum der Sugenheimer auf – scheiterten jedoch entweder am eigenen Unvermögen oder RSV-Keeper Kellermann.
Letztendlich geht der Sieg für die Gäste aus Uffenheim in Ordnung. Vor allem in der ersten Halbzeit war ein klarer Klassenunterschied zu erkennen. Was aus Sugenheimer Sicht optimistisch stimmt: Obwohl der RSV seine übliche Spielweise – lange Ballstafetten durchs Mittelfeld, durchmischt mit vereinzelten, schnell ausgespielten Konterattacken – durch die enorme Ball- und Spielsicherheit der Uffenheimer kaum entfalten konnte, geriet unsere Erste Mannschaft nicht in kopflose Panik.
Stattdessen setzten unsere Männer auf die einzigen Mittel, die man gegen eine spielerisch überlege Mannschaft zur Verfügung hat: Unbedingter Einsatz, Laufbereitschaft bis zur chronischen Sauerstoffschuld und eine mannschaftliche Geschlossenheit, die man selbst von den Zuschauerplätzen aus spüren konnte. Für Fußballpuristen vielleicht nicht gerade ein Augenschmaus. Wer aber Amateurfußball lieber mit Herz und einem kühlen Getränk in der Hand verfolgt, der dürfte nach dem gestrigen Pokalspiel glücklich nach Hause gegangen sein.
Ein kurzes Lob noch an das Schiedsrichtergespann Jesko Illner, Matthias Beck-Treuheit und Steffen Protz, die eine sehr intensive Partie makellos geleitet haben.