Was ist Karate-Do?
SHÔTÔKAN-KARATE IM RYÛTÔJUKU-DÔJÔ
Was ist KARATE-DO?
Karate ist, wenn man so will, eine japanische Weiterentwickung einer in China entwickelten Kampfkunst. ‚Kara‘ bedeutet leer oder unbewaffnet, ‚te‘ ist die Hand und do der Weg, also der Weg der leeren oder unbewaffneten Hand. Im Karate gilt: „Karate ni sente nashi“ d. h. „Es gibt keinen ersten Angriff im Karate.“ Dieser Grundsatz steht für zwei philosophische Aspekte des modernen Karate. Zum einen die Selbstverteidigung bei dem das Gewinnen im Wettkampf (durch Angriff) nicht im Vordergrund steht. Zum anderen dient das intensive Üben im Training der Vervollkommnung des Charakters und der Aufmerksamkeit auch bei alltäglichen Dingen und steht damit in der traditionellen Philosophie des Zens. Karate ist daher auch keine Frage des Alters sondern nur der Einstellung. Kinder sind aber nach gängiger Sportlehre erst ab etwa 9 – 10 Jahren soweit entwickelt, dass sie den Anforderungen dieses Sports gerecht werden können.
Wie wird trainiert?
Karate zu erlernen verlangt ein Training aller Bereiche menschlicher Kondition. Nicht nur Kraft und Ausdauer sondern Schnelligkeit, Beweglichkeit, Balance und vor allem koordinative Fähigkeiten werden trainiert. Gerade letzteres erhält als wahres „Gehirn-Jogging“ nicht nur die körperliche sondern auch die geistige Beweglichkeit bis ins hohe Alter. In den Kampfkünsten begegnet man daher sehr häufig Meistern, die bis ins hohe Alter noch aktiv trainieren und lehren.
Was wird trainiert?
Im KIHON (Grundtechniken/Grundschule) werden Techniken und Stellungen erlernt und dann immer wieder geübt, bis man sie, ohne darüber nachdenken zu müssen, reflexartig ausführen kann.
Im KUMITE („Begegnung der Hände“/Kampf/Partnerübung) werden Distanzgefühl, Timing, Achtsamkeit und Kontrolle trainiert. Angriffs-, Block- und Kontertechniken werden mit Partner geübt, wobei im Shôtôkan-Karate das Prinzip des Sun-Domê gilt, d. h. dass in Training und Wettkampf jede Angriffs- oder Kontertechnik etwa 3 cm (= 1 Sun (altes chin. Längenmaß)) vor dem eigentlichen Ziel abgestoppt werden muss. Das bedeutet, dass der „Brennpunkt“ der Technik vor den Körper des Partners/Wettkampfgegners gelegt wird. Dadurch gibt es sehr selten Verletzungen im Karate-Training.
Mit der KATA (‚Form‘, ‚Figur‘, ritualisierter Bewegungsablauf) wird ein formalisierter Kampf mit einem oder mehreren (zunächst) imaginären Gegnern geübt. Richtig ausgeübt, trainiert eine Kata alle Bereiche der menschlichen Kondition. Im weiteren Verlauf des Trainings werden dann die Techniken der Kata auch im BUNKAI (‚Zerlegung‘) mit realen Gegnern geübt.
Schließlich wird die Anwendung des Karate auch in der Selbstverteidigung geübt.
Wo wird trainiert?
Im Dôjô (Trainingsraum/-halle), wir trainieren in der RSV- Sporthalle.
Wer hat diese Seite verfasst?
Udo Reich, Jahrgang 1959, Politikwissenschaftler und pensionierter Berufssoldat. Im Karate hat er 1975 seine ersten Schritte unternommen. Er war BLSV[1]-Übungsleiter, DJKB[2]-Karate-Trainer und 2. Dan Karate.
Wenn noch Fragen offen sind:
stehen die Ansprechpartner telefonisch, per mail (karate@rsv-sugenheim.de) oder persönlich vor oder nach den Trainingszeiten zur Verfügung. (siehe ‚Training/Termine/Aktuelles‘).